Fortpflanzung
Kaninchenweibchen kennen keinen Zyklus, der Eisprung erfolgt ca. 12 Stunden nach
der Paarung. Es gibt jedoch Perioden der “Hitze”, wie die Zeit besonders hoher
Empfängnisbereitschaft genannt wird.
Die mittlere Wurfgröße in Europa beträgt 5 Tiere/Wurf (von Holst, 2004). Die
Überlebensrate der geborenen Jungtiere bis zum Beginn ihrer ersten
Reproduktionsperiode im folgenden Jahr beträgt durchschnittlich nur knapp 6%. Sie
ist abhängig vom Zeitpunkt der Geburt: Jungtiere des ersten Wurfes haben deutlich
bessere Überlebenschancen als die eines 3. oder 4. Wurfes. Rammler werden ab ca.
vier Monaten, Weibchen ab etwa 3 Monaten geschlechtsreif.
Die Trächtigkeit erstreckt sich über 31 Tage, danach werden 2 bis 8 Junge zur Welt
ge-bracht, die nach etwa 4-6 Wochen die Mutter verlassen bzw. von ihr nicht mehr
beachtet werden. Letzteres ist besonders dann der Fall, wenn sie neuen Nachwuchs
erwartet. Der Nestbau kann ca. 14 Tage vor der Geburt der Jungtiere erfolgen und
kurz vor der Geburt vollendet sein. Oft wird aber erst am Tag der Geburt mit dem
Nestbau begonnen. Dafür trägt die Häsin Material wie trockenes Gras und
Pflanzenreste zusammen. Kurz vor dem Werfen rupft sie sich Bauch- und Brustfell
aus, mit dem das Nest ausgepolstert wird. Hormonell bedingt sitzt das Bauchfell zu
dieser Zeit locker. Nach der Geburt werden von der Häsin die Nachgeburten
gefressen.
Das rechte Tier ist ein Weibchen, welches vor kurzem Nachwuchs bekommen hat.
Erkennbar ist das am grau verfärbten Brustbereich. Dort hat sich die Häsin Fell für
den Nestbau ausgerupft.
In Europa liegt die durchschnittliche Fortpflanzungszeit zwischen Anfang April bis
Ende September (Länge ca. 204 Tage). Kaninchenweibchen könnten theoretisch 6-7
Würfe im Jahr zur Welt bringen. Auf Grund „intrauteriner“ Verluste ist jedoch die
Gesamtzahl im Jahr mit 3-4 Würfen deutlich niedriger.* Die Weibchen verfügen über
die Möglichkeit, bei Umständen, die die Aufzucht eines Wurfes erschweren oder
unmöglich machen würden, Embryonen im Uterus zurückzubilden und aufzulösen -
zu „resorbieren“. Dieser Vorgang wird auch als „intrauterine Resorption“ bezeichnet.
Auf diese Weise findet eine natürliche Regulierung der Populationsgröße statt (von
Holst, 2004).
Nach der Befruchtung reifen Eizellen in den Graafschen Follikeln in den Eierstöcken
der Gebärmutter. 10 -12 Stunden nach der Paarung platzen die Follikel und geben die
Eizellen frei (Eisprung). Der Paarungsakt selbst dauert nur wenige Sekunden, dem
aber ein auf-wendiges Werben des Rammlers um die Häsin vorausgeht. Ist der
Begattungsakt erfolgreich vollbracht, fällt der Rammler mit einem kurzen, deutlich
vernehmbaren Brummlaut regungslos vom Weibchen ab. Die Eizellen werden vom
Trichter des Eileiters aufgefangen, wandern in den Eileiter und werden dort von den
Spermien des Rammlers befruchtet. Die befruchteten Eizellen wachsen und wandern
schließlich in eines der beiden Gebärmutterhörner, wo sie sich in der
Gebärmutterschleimhaut einnisten und zum Embryo entwickeln.
Nach 31 Tagen öffnet sich der Gebärmuttermund und die Geburt erfolgt.
Eine Freisetzung der Eizellen aus den Follikeln kann auch ohne Paarungsakt
stattfinden, vor allem durch Berührungen und Streicheln. Die Folge ist eine
“Scheinträchtigkeit” (Pseudogravidität), da die Eier nicht befruchtet werden. Trotzdem
entstehen durch den Eisprung Gelbkörper, die u. a. das Hormon „Progesteron“
produzieren, welches für die Aufrechterhaltung der scheinbaren Trächtigkeit sorgt und
somit eine erfolgreiche Wiederbedeckung während dieser Zeit verhindert. Die
Gelbkörper sind nach ca. 18 Tagen abgebaut.
Die sprichwörtliche Fruchtbarkeit der Kaninchen rührt unter anderem daher, dass die
Weibchen bereits kurz nach dem Werfen bereits wieder empfängnisbereit sind. Auf
Grund des Vorhandenseins zweier Eierstöcke wird gelegentlich über eine so
genannte „Superfötation“ spekuliert. Darstellungen darüber erscheinen jedoch
widersprüchlich (Röllig, 2008). Der Begriff meint eine erfolgreiche, zweite Befruchtung
während einer bestehenden Trächtigkeit. Die Folge wäre, dass zwischen zwei
Geburten nicht 31 Tage liegen, sondern der zweite Wurf z. B. bereits 14 Tage nach
dem ersten zur Welt kommt.
Kaninchen werden oft direkt nach Geburt eines Wurfs wieder gedeckt, so dass
innerhalb sehr kurzer Zeit 3-4 Würfe zur Welt kommen. Danach legt die Häsin eine
Pause ein oder stellt die Fortpflanzung für das laufende Jahr ein.
Die Jungtiere des Wildkaninchens werden ohne Fell, taub und mit geschlossenen
Augen geboren, während Hasenjunge bereits vor der Geburt im Mutterleib im Alter
von 38 Tagen die Augen öffnen. Jungtiere, die aus verschiedenen Gründen nicht im
Nest oder am Nestrand, sondern relativ weit abseits der Nestgrube geboren oder
verschleppt werden, finden nicht allein dorthin und erfrieren. Sie werden von der
Häsin nicht in das Nest getragen. Nach der Geburt werden die Jungtiere kurz
gesäugt, dann krabbeln sie zum Nestboden und werden anschließend von der Häsin
mit Nistmaterial und gerupftem Bauchfell zugedeckt. Eine Brutpflege wie bei anderen
Säugetieren gibt es bei Kaninchen nicht.
Die erste Milchgabe nach der Geburt, auch Kolostral- oder Biestmilch genannt, ist
eminent wichtig für die Jungtiere - sie enthält in einer hohen Konzentration die
Abwehrstoffe, über die sie selbst nach der Geburt noch nicht verfügen. Bereits im
Mutterleib werden Embryonen z. B. durch Gammagluboline (IgG) geschützt. Diese
sind die einzigen Immunglobuline, die die Plazenta durchdringen können, außerdem
sind sie am längsten haltbar (ca. 3 Wochen) und von allen Immunglobulinen am
häufigsten vertreten.
Wildkaninchen säugen ihre Jungen nur einmal am Tag regelmäßig um die gleiche Zeit
am Abend. Kurz vorher werden die Jungtiere im Nest bereits aktiv und beseitigen das
Nestmaterial, so dass sie schneller an die Zitzen der Mutter kommen. Das Säugen
dauert 3 4 Minuten, in dieser kurzen Zeit müssen alle Jungen die Zitzen finden und
sich satt trinken. Die Jungtiere orientieren sich mit Hilfe von Hormonen, den
„Pheromonen“, um schnell die Zitzen der Häsin zu finden. Während des Besuches in
der Satzröhre nimmt die Häsin den Kot und Urin der Jungtiere auf, um den Bau
sauber zu halten. Da die Jungen beim Säugen keinen festen Platz an den Zitzen der
Mutter haben, ist die lange Pause von 24 Stunden ein Nachteil für jene, die bei einem
Besuch der Häsin nur wenig säugen konnten. In den ersten Lebenstagen können auf
diese Weise bis zu 48% der Jungtiere sterben, ohne an infektiösen Erkrankungen zu
leiden (Fekete, 1993).
Nach dem Verlassen des Baues wird der Eingang von der Häsin möglichst
unkenntlich gemacht, indem sie den Eingang mit Erde und Laub zuschiebt. Der
täglich nur einmalige, sehr kurze Besuch der Jungen und das Schließen des
Eingangs schützen den Bau vor der Entdeckung durch Räuber.
Die Temperatur im Nest ist abhängig von der Bodentemperatur und der Anzahl der
Jungtiere. In der Fortpflanzungszeit in Deutschland beträgt die durchschnittliche
Bodentemperatur in 50 cm Tiefe 3 19°C. (Rödel, et al., 2008) maßen in dieser Zeit
eine Temperatur im Nest mit zwei Jungtieren von 33,7°C, mit drei Jungtieren 34,7°C
und mit vier Jungen 35,5°C. Die Jungtiere wechseln die Positionen im Nest ständig,
da es in der Mitte am wärmsten war.
Sind die Jungtiere gesund und werden regelmäßig gesäugt, verdoppeln sie in den
ersten 5-7 Tagen ihr Geburtsgewicht, dabei können sie bis zu 25% ihres
Körpergewichtes an Milch aufnehmen. 7-8 Tage nach der Geburt beginnen sie zu
hören, zwischen dem 8.-12. Tag öffnen sie ihre Augen und das Fell ist bereits etwas
gewachsen. Im Alter von 10 Tagen beginnen sie, die erste, feste Nahrung
aufzunehmen. Dabei handelt es sich anfangs um Nestmaterial sowie Kot von der
Häsin, den sie nach dem Säugen hinterlässt (Hudson, et al., 1996).
Im Vergleich zu Wildkaninchen wiegen junge Feldhasen nach einem Monat bereits
ca. 1 kg, was dem achtfachen ihres Geburtsgewichtes entspricht. Am Tag ihrer Geburt
verlassen die jungen Hasen den Geburtsplatz und treffen sich dort mit ihrer Mutter nur
noch nachts zum Säugen (Broekhuizen, et al., 1983). Pro Mahlzeit nehmen sie ca. 30
Gramm Milch auf. Die Säugezeit dauert etwa 33 Tage, danach sind sie endgültig auf
sich selbst angewiesen.
Die Kaninchenjungen beginnen mit ca. 13 Tagen das Nest zu verlassen. Sie bleiben
anfangs noch in der Nähe des Nestes, immer eng zusammengerückt. Nach und nach
erweitern sie ihren Aktionsradius bis hin zum Baueingang, der jetzt von der Häsin
nicht mehr verschlossen wird. Wenn sie das erste Mal den Bau verlassen, sind sie 3-
4 Wochen alt und wiegen ca. 200 g.
Die Immunglobuline aus dem Kolostrum wirken ca. 3 Wochen, danach müssen von
den Jungtieren körpereigene gebildet werden. Die Auseinandersetzung mit der
natürlichen Umgebung und den in ihr enthaltenen Keimen lässt das Immunsystem
relativ schnell reifen. Trotzdem entsteht nach 3-4 Wochen eine „Immunitätslücke“, da
der Körper auf Keime erst mit der Bildung entsprechender Antikörper reagieren muss.
Diese brauchen wiederum 2-3 Wochen, um aktiv zu werden und entsprechende
Krankheiten bekämpfen zu können. Das heißt, in dem Zeitraum zwischen der 3. und
12. Lebenswoche sind Jungtiere besonders gefährdet.
Bis zum 24. Lebenstag ist die Amylase der Bauchspeicheldrüse soweit aktiv, dass
Stärke im Futter verdaut werden kann. Mit der dritten Woche wird die erste, feste
Nahrung aufgenommen. Die Darmflora des Jungtieres ist nun ausgebildet und die
„Caecotrophie“ (Aufnahme und Verwertung von Blinddarmkot) findet regelmäßig statt.
Nach 28 Tagen sind die Jungtiere in ihrer Entwicklung soweit, ohne Mutter zu leben.
Ab der dritten Woche sinkt die Milchleistung der Häsin stetig, so dass die Jungtiere in
der Regel zwischen dem 26. 35. Tag nicht mehr gesäugt werden. Wenn genügend
Nahrung vorhanden und die Häsin nicht trächtig ist, kann die Säugezeit auch 6
Wochen betragen.
Kannibalismus und Infantizid
Die Mehrheit aller Fachpublikationen benutzt den Begriff „Kannibalismus“ (engl.:
cannibalism), unter dem das Fressen von Artgenossen, auch des eigenen
Nachwuchses verstanden wird. Dagegen wird der Begriff „Infantizid“ abgegrenzt
(auch „Kronismus“ genannt), der das Töten von Jungtieren durch die eigenen Eltern
oder durch fremde Artgenossen beschreibt. Der „Infantizid“ im Tierreich schließt
jedoch den „Kannibalismus“, also das Fressen des getöteten Nachwuchses, nicht
zwingend mit ein.
Während der Trächtigkeit wird die Plazenta (Mutterkuchen) gebildet, die den Embryo
mit Nährstoffen versorgt, Ausscheidungsprodukte entfernt und den Gasaustausch
gewährleistet. Die Plazenta wird nach dem Embryo geboren und deshalb auch als
„Nachgeburt“ bezeichnet. Sie wird von der Mutter nach der Geburt gefressen, was sie
u. a. mit wichtigen Nährstoffen nach der zehrenden Trächtigkeit versorgt. Es ist
normal, dass Säugetiere, die sich normalerweise herbivor ernähren, die Plazenta
fressen. Das Verhalten dient, neben der eigenen Versorgung, auch dem Schutz des
Nestes mit dem Nachwuchs vor Räubern, die durch den Geruch angelockt werden
könnten.
Normalerweise unterscheiden Weibchen zwischen der Nachgeburt und dem
Neugeborenen, aber bei Hauskaninchen kommt es doch häufig zu einem An- bzw.
Auffressen des Neugeboren bis hin zum Fressen des ganzen Wurfes. Seltener tritt
das Fressen von Jungtieren ein oder mehrere Tage nach der Geburt auf.
(Künkele, 1992) stellte Fälle von Infantizid bei Wildkaninchen unter semi-natürlichen
Bedingungen, also in einem Freigehege fest. In diesem Fall wurden die Jungtiere
nicht an- oder aufgefressen, sondern so schwer verletzt, dass einige von ihnen
starben (9 von 74 = 12%). Die Wunden wurden offenbar mit Krallen und
Schneidezähnen zugefügt, die nicht von Räubern stammten, die Zutritt zu dem
Gelände hatten (wie Marder, Iltis und Wiesel). Die Begleitumstände waren eher
ungewöhnlich, denn in den beobachteten Fällen konkurrierten zwei Häsinnen um
einen Bau, an dem sie auch abwechselnd gemeinsam gruben. Normalerweise
bringen nicht zwei verschiedene Häsinnen in einem Bau ihre Jungen zur Welt. Da
aber die Populationsdichte zu diesem Zeitpunkt sehr hoch war (43 ausgewachsene
Tiere/ha 1989 im Vergleich zu < 21 Tiere/ha im Jahr zuvor), wurde der Platz für Satz-
röhren knapp, was zu dieser Ausnahmesituation führte. Zwei Tage vor dem ersten
Wurf begann das Graben am Bau. Als erste brachte das rangniedere Weibchen ihren
Wurf mit 4 Jungtieren zur Welt, die am nächsten Morgen alle verwundet waren. Ein
Jungtier war bereits tot, eines starb 3 Tage später. 5 Stunden später am gleichen Tag
gebar die zweite, ranghöhere Häsin ihren Wurf mit 3 Jungtieren im gleichen Bau, die
bei der Kontrolle unversehrt waren. Von da an verteidigte diese Häsin 6 Tage lang
den Bau gegenüber der rangniederen Mutter des ersten Wurfes, die keine Chance
bekam, ihre verbliebenen zwei Jungen zu säugen. Trotzdem lebten am 12. Tag alle 5
Jungtiere der beiden Würfe, die des ersten Wurfes waren gegenüber denen des
zweiten lediglich etwas leichter (erster Wurf=158 und 176 g gegenüber zweitem
Wurf=198, 195 und 193 g). Das bedeutet, dass zwar das ranghöhere Weibchen dem
rangniederen keine Chance ließ, ihre Jungen zu säugen, sie aber diese offenbar
mitversorgte. Obwohl sie also vor ihrer eigenen Niederkunft die Jungtiere der
rangniederen Häsin so attackierte, dass zwei starben, verhalf sie den verbliebenen
beiden zum Überleben, indem sie sie gemeinsam mit ihren eigenen säugte. In
anderen Fällen, in denen zwei verschiedene Würfe in einem Bau aufgezogen wurden
und Jungtiere durch Verletzungen starben, war dies auf den Nestbau zurückzuführen.
Das heißt, die Jungtiere des ersten Wurfes erlitten Verletzungen, während die zweite
Häsin das Nest für ihren Wurf vorbereitete.
(Sawin, et al., 1953) beschrieben die Form des „cannibalistic infanticide“
(kannibalistischer Infantizid) bei domestizierten Tieren. Dabei wurden Jungtiere
verletzt und teilwiese an- und aufgefressen. Konstatiert wurde in ihrer Untersuchung
von Hauskaninchen eine Quote von Kannibalismus, die rasseabhängig 8-13,9% aller
Geburten betrug.
(González-Redondo, et al., 2008) stellten bei Wildkaninchen, die versuchsweise in
Käfigen gehalten wurden, eine Kannibalismus-Quote von 13,3% über alle Würfe fest,
in der die Jungtiere von der Mutter angefressen wurden. Da bei diesen Tieren der
Kampf um Nestplätze entfiel, kamen nach Meinung der Autoren nur noch die
Umgebungs- und Haltungsbedingungen und der damit verbundene Stress für die
hohe Rate in Frage. Das heißt, ein Verhalten mit tödlichem Ausgang für die Tiere,
welches bei Wildkaninchen die Ausnahme und eher ein Versehen beim Fressen der
Plazenta oder dem Nestbau ist, bildet in der Haltung domestizierter Kaninchen eine
ernstzunehmende Größe bzw. Gefahr bei der Aufzucht von Jungtieren dar.
(Denenberg, et al., 1959) definierten Kannibalismus ebenfalls als das teilweise oder
gänzliche Fressen von Tieren und stellten eine Rasseabhängigkeit dieses Verhaltens
fest.
(Dorn, 1973) machte u. a. fehlende Hormone für „eine widernatürliche Bösartigkeit
und Angriffslust den Neugeborenen gegenüber“ verantwortlich.
Nach (Scheelje, 1975) spielt „eine gewisse Veranlagung der Tiere“ eine Rolle, „da das
Auffressen der Jungen bei bestimmten Häsinnen häufig, bei anderen gar nicht
festgestellt wurde.“ Weiterhin wurden verschiedene Umwelteinflüsse wie z. B.
Fütterung, Haltung, Jahreszeit sowie Stoffwechselstörungen als in Frage kommend
genannt.
(Kötsche, et al., 1990) unterschieden zwischen dem Auffressen verendeter oder
totgeborener Jungtiere beim Wildkaninchen, welches als eine „zweckmäßige, der
Nesthygiene dienende Instinkthandlung anzusehen ist“ und dem eigentlichen
Kannibalismus als „Untugend“. Diese beruhe meist auf Störungen des Stoffwechsels
und hormoneller Funktionen, welche wiederum auf Fehler in der Fütterung und
Haltung tragender und säugender Häsinnen zurückgingen: „Fütterungsbedingte
Ursachen sind vor allem die nicht ausreichende Versorgung mit Eiweiß und
Mineralstoffen sowie eine nicht ausreichende Flüssigkeitszufuhr, entweder in Form
von Grün- bzw. Nassfutter oder von Trinkwasser, die auf Grund unserer Erfahrungen
die Hauptursache zu sein scheint. Säugende Häsinnen haben außerhalb der
Grünfutterperiode oder bei Fertigfutter einen sehr hohen Flüssigkeitsbedarf, der etwa
150 bis 250 ml/Tag beträgt.“ (Kötsche, et al., 1990).
Kaninchen würden Wiese kaufen
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